36. Ein ganz verdrehter Morgen

Die Sonne scheint schon hell zum Fenster rein! Nun aber raus aus dem Bett. 
Beide Beine hoch und mit Schwung raus. Mit Schwung saust mein Bettvorleger mit mir ins Zimmer. Das kommt vom Übermut! Aufstehen, Wäsche unter den Arm und ins Bad ist eins. O weh - der Ärmel meines Pijamas bleibt am Türdrücker hängen, die Tür schlägt zurück und mir an den Kopf. Na, das gibt bestimmt eine Beule!
Garnicht drum kümmern! Die Sonne scheint so schön!! Kaffeewasser aufsetzen, Brötchen zum Toasten in den Elektroofen und die Milch schon einmal aufsetzen. Es klingelt, die Zeitung ist auch da! Ich hole mein Portemonnaie und gehe meinen Berg runter, denn ich wohne auf einer Düne. 
Ach, herrje, da unten sieht es aber schlimm aus. Der Chimango hat die Plastiktüte mit den Küchenabfällen auseinander gerissen und die Hunde haben ihr weiteres getan. Aufharken? Nun, das soll warten - die Sonne scheint so schön! Oben im Baum krächzen die Loros, als wenn sie sich über diese Schweinerei auch noch freuen!
Argentinischer Chimango
Loros = Papageien
Ich bezahle den Zeitungsmann und steige mit meiner Zeitung die Düne, meinen Berg, wieder rauf. Ach herrje, die Milch, die hatte ich ja schon aufs Feuer gesetzt, alles übergekocht! Ist es nicht besser, du gehst wieder ins Bett?

Oh nein, ich setze noch einmal Milch auf, koche mir meinen Kaffee, setze mich an meinen Kaffeetisch, trinke in Ruhe meinen Kaffee, esse meine Brötchen, gucke in die Zeitung und dann muss ich mich wohl an die Arbeit machen, Ofen und Strasse wieder in Ordnung bringen. Die Beule tut auch weh! Was wird dieser herrliche Tag mir noch für Überraschungen bringen? 
Doch die Sonne scheint so schön!

Kommentare

  1. So ein Morgen - arme Gerda! Aber du läßt dir die Sonne nicht verdunkeln und ebenso kennt man dich immer nur lächelnd. Weiter so!

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