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Es werden Posts vom März, 2018 angezeigt.

21. Ostern im Herbst

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Ostern ist da!  Das findet bei uns im Herbst statt, aber das Wort „Ostern“, englisch Easter, kommt von einem altgermanischen Frühlingsfest. Im Spanisch heißt Ostern „Pascua“,  und das kommt vom jüdischen Pessach. Der christliche Ostersonntag hängt vom Frühlingsvollmond ab, der natürlich jedes Jahr variiert.  War es nun ein Zufall, dass das heidnische Frühlingsfest mit Christus Auferstehung zusammenfiel, oder haben  die frisch getauften germanischen Heiden die beiden Feste gern miteinander verbunden? Das  wissen wir nicht, auch nicht, wie der Hase, biologisch unpassend, zum Eierlegen befördert wurde. Er legt ja nicht nur Eier, sondern auch Schokoladenhasen und sogar kleine Spielsachen.. Jedenfalls stand dazumal mein kleiner Bruder, der nach Ostern eingeschult werden sollte, wir waren ja noch in Deutschland kopfschüttelnd vor dem neuen Schulranzen, den er zwischen den Ostereiern in seinem Nest im Garten vorfand. Den hatte der Osterhase auch gelegt? Das biologische Wunder des eierleg

20. Altersversorgung, so oder so

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Rita Turnsek  Essen  Deutschland Ich kenne da eine alte Dame, die trotz ihres hohen Alters an eine Welt glaubt, die in Zukunft von Maschinen und Medien getragen wird. Sie selbst ist inzwischen körperlich nicht mehr so ganz fit und benötigt Hilfe bei den täglichen Verrichtungen. Da es aber im Kopf noch stimmt, hat sie sich darüber Gedanken gemacht, wie es in Zukunft wohl weiter gehen wird. Sie ist Befürworterin und eifrige Benutzerin aller, aber auch aller gängigen Medien. Da liegt es doch nahe, dass sie auch einen Roboter akzeptieren würde, der ihr im Alltag zur Seite steht. Wenn sie aufwacht, drückt sie dann auf einen Knopf und Robo kommt und hilft ihr aufzustehen. Er bringt und begleitet sie ins Bad, kleidet sie an und anschließend frühstücken sie gemeinsam. Viel zu erzählen hat er nicht, aber das kann sie ja auf einem Monitor ablesen. Er bereitet ihr eine Mahlzeit vor, serviert und räumt auch wieder ab. Er bringt alles auf Knopfdruck und bleibt bei der Abendtoilette vor Ort un

Nr. 19 Auf der Intensivstation

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Hier liege ich -  überall  Schläuche, an den Händen, am Arm, in der Nase. Der Raum ist sehr hell. Rechts und links von mir sind Gardinen. Am Fußende stehen  kleine Tischchen mit  Messgeräten und Behältern, an der Wand eine Uhr. Es ist gleich 11 Uhr. Lautlos geht der Krankenpfleger vorbei. Er guckt kurz bei mir rein, zwinkert mit den Augen und ist dann auch wieder verschwunden. Ich liege sehr bequem, es tut mir nichts weh, kann mich aber nicht bewegen, kann keinen Arm heben und keinen Finger rühren. Was mache ich  nun den ganzen Tag? An die Familie denken, klar.  Könnte etwas spielen? Wörter suchen, z.B. Wörter die mit  „au” anfangen:  ausräumen, auspacken, ausschnauben, aufhalten, ausruhen……….da gibt es unheimlich viel. Nun mal etwas anderes, ein bisschen singen! Vielleicht alte Schlager: Der Teodor, der Teodor, der steht bei uns im Fußballtor...Das machen nur die Beine von Dolores..... Ich glaube, es geht mir sehr gut, gucke auf die Uhr, es ist  erst  10 Minuten nach elf. We

18. Alexa

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 Ingeburg Wagner  Solingen  Deutschland Ich war mit Claudia, meiner Tochter, unterwegs und wir kamen auf das Thema: ALEXA  zu sprechen. Claudia hat es mir erklärt, aber verstanden habe ich es nicht. Das ist ein Spracherkennungs - Programm und man kann es kaufen und zu Hause oder im Wagen installieren. Claudia hat so etwas Ähnliches im Auto angeschlossen. Sie nahm ihr I-Phone, um mir das vorzuführen….und fragte: „Wie ist das Wetter in Langenfeld???“  Da antwortete eine sympathische weibliche Stimme sofort: “Blauer  Himmel, keine Wolken!” Claudia sagte höflich: “Danke!” und die Stimme dann “Bitte!” Dann: „ Wieviel Uhr ist es jetzt in Argentinien?“ Die Antwort kam sofort:  „11 .30 Uhr. Dort sind es jetzt vier Stunden früher als hier“ Wieder dankte Claudia höflich und das „Bitte“ kam auch sofort. Nun machte sie auf meinen Vorschlag noch einen Versuch. „Kannst du mir ein Käsekuchenrezept sagen?” Da sagte die Stimme doch tatsächlich: „Du bist doch im Auto, da geht d

17. Dank einer Alten

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Dank denen,    die Verantwortung tragen für meinen stolpernden Fuß und meine lähmende Hand. Dank denen,      die begreifen, daß mein Ohr sich anstrengen muß, um alles aufzunehmen, was man zu mir spricht. Dank denen,      die zu wissen scheinen, daß meine Augen trüb, und meine Gedanken träge geworden sind. Dank denen,      die mit freundlichem Lächeln verweilen, um ein wenig mit mir zu plaudern. Dank denen,      die niemals sagen: Die Geschichte haben Sie mir heute schon zweimal erzählt. Dank denen,    die verstehen, Erinnerungen froher Zeiten in mir wachzurufen. Dank denen,      die mich erfahren lassen, daß ich geliebt, und nicht allein gelassen bin. Dank denen,      die mir in ihrer Güte die Tage erleuchten, die mir noch verbleiben auf dem Wege in die Ewigkeit. Verfasser unbekannt

16. Adolf

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Maria Maier Villa Gesell  Argentinien In den sozialen Medien lese ich  gern auch mal die Einträge über unseren Badeort Villa Gesell, was es hier Neues gibt, persönliche Meinungen darüber, was die Leute gut finden und natürlich öfter auch mal, was sie zu bemängeln haben. So las ich von einem Mann eine Beschwerde über die vielen Äste und Gartenabfälle, die in unserem Ort auf den Bürgersteigen herumliegen und nicht weggeräumt oder abgeholt werden. Das wunderte mich, denn auf seinem  eigenen Bürgersteig liegen die meisten Stämme und Äste. Ich erinnerte ich ihn höflich daran, doch einmal selber mit  dem Aufräumen anzufangen, um unseren Badeort zu verschönern. Er antwortete mir sehr ungnädig und meinte, das ginge mich nichts an, obwohl ich ihn darauf aufmerksam machte, dass der Bürgersteig nicht ihm gehöre, sondern allen zugänglich sein müsse. Die Unterhaltung endete seinerseits sehr hässlich mit unflätigen Ausdrücken, die man  in den sozialen Medien leider zurzeit öfter lesen muss